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STOREBRO ROYAL CRUISER

Die Adler IV/34 war mit 800 gebauten Einheiten eines der erfolgreichsten Modelle von Storebro und festigte den hervorragenden Ruf der Werft. Das Schiff wurde mit Eigenschaften wie Sicherheit und Komfort vermarktet.
Der Ausbau war Booten mit vergleichbarer Größe und Aufteilung qualitativ weit überlegen. Kein anderer Hersteller verarbeitete Holz so perfekt, so reichhaltig und so elegant wie Storebro.

Projekt Marisol – ADLER 34

Allgemein
Die Adler IV/34 war mit 800 gebauten Einheiten eines der erfolgreichsten Modelle von Storebro und festigte den hervorragenden Ruf der Werft. Das Schiff wurde mit Eigenschaften wie Sicherheit und Komfort vermarktet.
Der Ausbau war Booten mit vergleichbarer Größe und Aufteilung qualitativ weit überlegen. Kein anderer Hersteller verarbeitete Holz so perfekt, so reichhaltig und so elegant wie Storebro.

Konstruktion
Das erste Schiff entstand auf Drängen des Storebro-Kunden Sten Nilsson, der unbedingt ein Schiff mit Achterkajüte haben wollte. Daraufhin wurde ein erstes Schiff für diesen Kunden als Einzelstück gebaut (Nr. 1295). Die Nachfrage nach diesem Schiff sorgte dann dafür, dass Storebro dieses Modell weiter entwickelte. Zu Beginn der Produktion wurden neben dem ersten Schiff mit 9,06 m Länge zwei weitere Prototypen von 9,30 m und 9,60 m Länge hergestellt. Das Bild des 9,06 m langen Prototyps mit der Seriennummer 1295 läßt vermuten, dass es sich um den Rumpf der Adler III handelt. Dies ist aber definitiv nicht der Fall. Insgesamt war die Werft jedoch mit den Laufeigenschaften der ersten Rümpfe nicht vollständig zufrieden, so dass der finale Entwurf von Einar Runius eine Länge von 10,35 m besaß.

Rumpf
Während Einar Runius für das Rumpfdesign verantwortlich zeichnete, wurde das Design des Schiffes sowie das Layout von Winfried H. Wilke übernommen.
Ursprünglich wurde der Rumpf ausschließlich in Mahagoni gebaut. Eine sichtbare Veränderung war die Verlängerung des Wasserabweisers ab 1968, der bei älteren Schiffen bis zur Mitte des Schiffes reichte, bis ganz nach achtern.

Ab 1969 wurde die Adler IV auch mit GFK-Rumpf angeboten. Erstes Schiff mit GFK-Rumpf ist laut Lieferliste die Nr. 1615. Im Laufe der Produktion wurde die Konstruktion des Rumpfes mehrfach modifiziert. Bei den ersten Rümpfen wurden die Stringer aus Holz gefertigt, dass dann mit Glasfasergewebe überlaminiert wurde. Zwischen den noch schmalen Längsstringern entsteht so eine ausgeprägte Bilge. Mit steigender Motorisierung wurden die Rümpfe verstärkt. Dazu wurde später ein komplettes Gerippe aus Stringern und Spanten gefertigt, dass dann mit dem Rumpf zusammenlaminiert wurde. Damit entfiel auch die Bilge zwischen den Stringern.

Motoren
Aufgrund der langen Bauzeit der Adler 34, wurden eine Vielzahl von Motorentypen verbaut. Dabei wird auch die Entwicklung der Motorentechnik deutlich. Während die Prototypen mit Volvo Penta MD27 und 83 PS(SAE!) starteten, wurden die ersten Serienschiffe schon mit dem Volvo Penta MD29 und 92 PS(SAE!) ausgestattet. Der populärste Motor war dann der Volvo Penta MD32 mit 106 PS(SAE!), die allerdings nur vergleichbaren 78 PS entsprachen. Deutlich stärker fielen dagegen die Perkins T6.354MGT Motoren aus, die ab 1968 bis 1975 zum Einsatz kamen und korrekt mit 175 PS angegeben waren (vgl. Motorleistung). Aufgrund von Streiks in England, die die Lieferung der Perkins-Motoren unterbrachen, wurden dann zwischenzeitlich ab 1975 Thornycroft- und Ford-Motoren verbaut. 1976 erfolgte dann der komplette Wechsel zu Volvo Penta, nachdem diese den TAMD60A mit 192 PS auf den Markt gebracht hatten. Zuletzt waren mit den TAMD60C bis zu 2×240 PS und ca. 30 kn mögich. Zum Ende der Produktionszeit wurden die Schiffe weitgehend mit den Volvo Motoren der 40er Baureihe ausgestattet.
Die ursprünglich angebotenen Volvo Penta MD27/29/32 wurden nur mit linksdrehenden Propellern angeboten. Anders verhielt es sich mit den Perkins-Motoren. Hier wurde jeweils ein links- und ein rechtsdrehender Motor eingebaut. Die rechtsdrehenden Motoren wurden durch ein zusätzliches „X“ in der Seriennummer (z.B. 354UX…) gekennzeichnet. Später verbaute Volvo-Motoren besaßen passende Getriebe für links- oder rechtsdrehenden Lauf.

Ausrüstung
Ab 1968 wurde die Adler IV auch als „de Luxe“-Version angeboten. Sie kostete damals 13.000:- Kronen mehr als das Standardmodell und das „de Luxe“-Paket enthielt die folgenden Extraausstattungen: zu öffnende Fenster in der Achterkabine, Waschbecken in der Achterkabine, um 100l vergrößerter Frischwassertank, Schiebefenster am Fahrersitz, Ventilator im Toilettenraum, verbessertes Gefrierfach, L-Sofa im Salon, etwa 2 Knoten höhere Maximalgeschwindigkeit, Luke über dem Fahresitz im Hardtop. Ab 1969 wurde die „de Luxe“-Version Produktionsstandard.

Diverses

  • Die Werft gab die Anzahl der gebauten Schiffe ursprünglich mit 1.230 an, dieser Wert stimmt aber nicht. Tatsächlich wurden „nur“ 800 Schiffe gebaut.
  • Mit dem Jahreswechsel 1973 wurde die Bezeichnung von Adler IV in Adler 34 geändert. Die letzte Adler IV in den Lieferlisten der Werft ist die Nr. 2014 bzw. 2017. Alle Schiffe mit späteren Rumpfnummern wurden mit Adler 34 (bzw. Royal Cruiser 34, Storö 34) bezeichnet.
  • Boote aus der übergangszeit mit der Bezeichnung „34“ besitzen zum Teil noch Komponenten der „IV“ wie den auf das Deck reichenden Seitenflügel, oder das alte Fahrpult.
  • Das letzte Schiff mit Holzrumpf war die Nr. 2388, die allerdings schon 1977 geliefert wurde. Die Letzten Schiffe mit Holzrumpf wurden 1979 geliefert (Nr. 2368 u. 2344). Die Nummern der Schiffe zeigen gleichzeitig, dass die Schiffe nicht zwingend in nach aufsteigender Baunummer ausgeliefert wurden (vgl. Seriennummern).
  • Einige der Katalogbilder von 1975 sind offenbar in Västervik entstanden. Auf dem Bild, in dem der Skipper mit Pfeife seine Navigation plant, sind im Hintergrund die Storebro Hallen und eine Adler 38 ohne Decksalon mit Flybridge zu sehen.
  • Von der 34er bis Baujahr 1975 wurden mindestens zwei Exemplare werftseitig mit einem Decksalon ausgerüstet. Es entstand eine dreigeteilte Seitenfensterpartie, die an der Backbordseite eine Schiebetür erhielt (siehe Bild in der Rubrik Bilder). Erstes Boot mit Decksalon war eine Adler 34 namens „Cartouche“. Später wurde mindestens eine weitere Adler 34 für einen deutschen Kunden nachgerüstet. Für das Kabinendach des Decksalons dieses Bootes wurde das Dach der Facelift-Version ab 1975 verwendet.
  • Bevor die Versionen AdriaticBiscay und Baltic offiziell eingeführt wurden, wurden bereits Adler IV ohne Achterkajüte gebaut. Erstmals offiziell wurde diese Version „utan akterkabin“ in der Werftpreisliste Nr. 41 von 1972 angeboten.
Storo 34: image 1 of 1 thumb
Storo 34: image 1 of 1 thumb
Storo 34: image 1 of 1 thumb

Aufgrund ihrer Popularität gab es eine ganze Reihe von Nachbauten der Adler 34. Bis heute versuchen Eigner den Verkauf des eigenen Schiffes mit dem Hinweis zu fördern, es handle sich um eine Storebro oder das Schiff sei nach Plänen von Storebro gebaut worden. Allerdings wurden nach meinem Kenntisstand nie Pläne durch Storebro weitergegeben und es gab die Adler IV/34 auch nie als Bausatz.

Quelle: Storebropassion

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