Die Ehre der Mátéffys

Die Tradition einer ungewöhnlichen Familie.

Zuerst sind da theologische Verdienste. Fürst Michael I. Apafi von Siebenbürgen verlieh am 21.9.1667 dem ungarischen Geistlichen István Máthéffi, geboren 1614 als Enkel von Ferencz I. Máthéffi, Adel und Wappen als Anerkennung und Dank für herausragende Leistungen bei der Übersetzung und Reformation der Bibel in die ungarische Sprache.

Zweihundertfünfundsiebzig Jahre später wurde in Budapest jener Mátéffy geboren, der als erster für künstlerischen Ruhm sorgte: Ferenc Domokos Mátéffy. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer studierte dieser Posaune, Bass und Piano, da ihm durch die sowjetischen Besatzer ein Medizinstudium aus kommunistischen Gründen verwehrt wurde.

Eine erste Anstellung fand der junge Ferenc Domokos in einer Militärkapelle, mit der er viel durch Osteuropa, jenseits des „Eisernen Vorhang“, gastierte. Unter anderem längere Zeit in Istanbul, wo er gut die türkische Sprache erlernte.

Als dreißigjähriger Musiker reiste er dann aber in den Westen und erreichte mit dem Trio „Ola Bela“ das Maritim Seehotel, am Timmendorfer Strand an der Ostsee. Hier lernte er die ein Jahr ältere Margarete Käthe Weimar kennen, die in dem neuen Maritim Hotel den Kinderbereich leitete sowie als bei Niederegger, Lübeck, ausgebildete Dekorateurin nebenbei auch die Hotelschaukästen mit handgezeichneten Veranstaltungsplakaten gestaltete.

Es funkte zwischen beiden und es entstand eine große Liebe. Eine sehr große, leidenschaftliche Liebe, obwohl durch den „kalten Krieg“ damals gar nicht klar war, ob man sich nach dem Gastspiel in Timmendorfer Strand wiedersehen konnte. Denn Ferenc Domokos musste vorerst wieder hinter den Eisernen Vorhang, zurück in die „Volksrepublik Ungarn“.